Abführmittel machen zwar nicht im engeren Sinne abhängig, da sie nicht zentral wirksam sind, dennoch werden sie oft missbräuchlich gebraucht.
Ein Abführmittelmissbrauch (Laxantienabusus) liegt dann vor, wenn sie trotz fehlender Indikation z.B. einer Obstipation eingenommen werden bzw. wenn sie bei bestehender Indikation wissentlich in Überdosierung eingesetzt werden.
Laxantienabusus kann auf eine Essstörung hinweisen.
Im Gegensatz zu anderen Arzneimitteln kann der Missbrauch jedoch sehr leicht anhand der resultierenden Diarrhoe (Durchfall) und der evtl. verschobenen Elektrolytwerte festgestellt werden.
Einteilung
Gleitmittel
rektale Entleerungshilfen, z. B. Docusat-Natrium, Paraffin
Füll- und Quellstoffe
z. B. Leinsamen, Weizenkleie, indischer Flohsamen. Es muss wegen der Quellwirkung der Substanzen genügend getrunken werden, ansonsten kann eine zähe Verkleisterung des Darminhalts mit Ileusgefahr die Folge sein.
Osmotische Laxantien
Sie sind nicht oder kaum resorbierbar und quellen unter Wasseraufnahme, so dass eine Vermehrung des Darminhalts und dadurch eine bessere Peristaltik erreicht wird. Hierzu gehören:
Salinische Abführmittel wie Magnesiumsulfat (Bittersalz), Natriumsulfat (Glaubersalz, z.B. in Cololyt®, Transipeg®)
Bisacodyl (Dulcolax®, Prontolax®): Es wird nach oraler Aufnahme zunächst resorbiert, dann durch die Leber metabolisiert und wieder in den Darm ausgeschieden. Die Wirkung setzt damit erst verzögert nach einigen (ca. 6-10) Stunden ein. Nach rektaler Applikation wirkt die Substanz rasch