Konsultation Spieler/-in
Beziehungsaspekte
- Es ist wahrscheinlich, dass die Patientin oder der Patient der eigenen Problematik und einer möglichen Veränderung gegenüber ambivalent eingestellt ist. Es ist wichtig, die Abklärungen mit den von der Patientin oder dem Patienten geäusserten Problemen zu beginnen.
- Patientinnen oder Patienten, die von einer Geldspielproblematik betroffen sind, können Überzeugungen bzgl. ihrer Gewinnchancen äussern, die den realen Gewinnwahrscheinlichkeiten widersprechen. In diesem Anfangsstadium ist es kontraproduktiv, seine Überzeugungen infrage zu stellen, siehe Motivierende Gesprächsführung.
Erfassung der bestehenden Problemfelder
- Suizidalität
- Ausmass des Geldspiels (Frequenz, Dauer, Spielepisoden und welche Geldspielprodukte)
- Finanzielle Situation (Schulden)
- Soziale Folgen (Beziehungen, Arbeitsplatz)
- psychische oder somatische Belastungen
- zivil- oder strafrechtliche Folgen
- Komorbide Störungen (Depressionen, andere Suchterkrankungen)
Erfassung der bestehenden Ressourcen und vorgenommenen Massnahmen
- Bereits in Anspruch genommene Hilfsangebote wie Sucht- und Schuldenberatung etc.
- Umgesetzte Massnahmen wie Spielsperren oder Geldzugangseinschränkungen
Mögliche Interventionen
- Diagnostik
- Behandlung
- Behandlungszentren und/oder zu Sozialdiensten vor Ort
- Spielsperren
- Finanzielle Schutzmassnahmen
- Medikation
Nachfolgende Konsultationen
- Angebot eines Folgetermins insbesondere dann, wenn die Patientin oder der Patient derzeit nicht für eine störungsspezifische Behandlung bereit ist.
- Bei unveränderter Situation kann in Form einer Kurzintervention (siehe Motivierende Gesprächsführung und Kurzintervention) bei einer nächsten (somatischen) Konsultation das Thema wieder angesprochen werden.
- Bei finanziellen Problemen empfiehlt sich eine Weiterverweisung an eine Schuldenberatungsstelle.