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HIV

Serologie

  • Beim Erstkontakt / vor Beginn einer OAT empfehlen sich folgende Serologien:
    • HIV Antigen/Antikörper-Kombinationstest
      • Falls positiv: Bestätigungstest in Referenzlabor
    • Bei Verdacht auf frische HIV Infektion (Grippesymptomatik, Anamnese): HIV RNA
  • HIV negative Personen mit Risikoverhalten (IV Konsum mit Nadel-/spritzentausch, unsafe sex) sollten halbjährlich auf HIV getestet werden.

HIV Primoinfektion

  • Bei einer frischen HIV Infektion treten bei einem Drittel der betroffenen Symptome auf, die an eine grippale oder Epstein-Barr-Virus-Infektion (EBV) erinnern (Fieber, Hals- und Gliederschmerzen, Diarrhoe, Lymphknotenschwellung).
  • Das Ansteckungsrisiko ist während der Primoinfektion besonders hoch, da in dieser Phase die Virenzahl im Blut (Viruslast) ausserordentlich hoch ist.
  • Zu Beginn der Primoinfektion sind die Antiköper häufig noch nicht nachweisbar, die Viren (HIV RNA) jedoch bereits nach wenigen Tagen.

Postexpositionsprophylaxe (PEP)

  • Innerhalb der ersten 48 Stunden nach einer potentiellen HIV-Exposition (z.B. Spritzentausch mit HIV positiver Person, Nadelstichverletzung) kann mittels einer PEP eine Ansteckung mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden.
  • Die PEP besteht aus einer gängigen ART-Dreiermedikation, wie sie auch zur Therapie eingesetzt werden kann, und wird über einen Monat unter engmaschiger Kontrolle verabreicht.
  • Entscheidend für den Erfolg einer PEP ist der unmittelbare Beginn, je früher umso besser.

HIV Therapie

  • Wegen der Gefahr von Resistenzentwicklungen bei Therapieunterbrüchen ist die regelmässige Einnahme von HIV Medikamenten entscheidend.
  • Eine tägliche Abgabe der HIV-Medikamente gekoppelt an die OAT ist häufig sinnvoll.
  • Einige HIV Medikamente interagieren mit dem Methadon Metabolismus, so dass eine Steigerung der Methadondosis notwendig wird. Eine Aufteilung der Methadondosis auf zwei Einnahmen pro Tag kann in diesen Fällen sinnvoll sein. Die Methadondosisfindung richtet sich nach der klinischen Symptomatik.
  • Bei Wechsel der interagierenden HIV-Medikation oder bei deren Absetzen muss die Methadondosis wegen der Gefahr der Überdosierung überprüft werden.

Zusätzliche Infos siehe auch auf der Seite des BAG.

 

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